„So weit der Fluss uns trägt“ von Shelley Read

Eine bewegende, aber auch sehr tragische Geschichte!

„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor:

„So weit der Fluss uns trägt“ von Shelley Read 

1940er Jahre Colorado

Am Fuße der Berge strömt der Gunnison River an einer alten Pfirsichfarm in Iola vorbei. Hier lebt die 17-jährige Victoria Nash in rauer Abgeschiedenheit, mit ihrer Familie – Vater, Bruder und einem im Rollstuhl sitzenden Onkel. Sie führt ein hartes und sehr arbeitsreiches Leben, doch dieses verändert sich schlagartig, als sie den freiheitsliebenden Willson Moon, genannt Wil trifft. Die beiden verlieben sich ineinander, doch da Wil zur indigenen Bevölkerung gehört, kann sie sich nur heimlich mit ihm treffen.

Bald ist Victoria gezwungen, das Leben, das sie kennt, aufzugeben und in die Wildnis zu fliehen. Dort muss sie ums Überleben kämpfen – um ihr eigenes und um das ihres ungeborenen Kindes. Als sie endlich die Kraft findet, neu anzufangen, droht der Fluss, alles zu zerstören, was ihrer Familie seit Generationen ein Zuhause war.“


Fazit:

Shelley Read ist mit ihrem Debüt-Roman gleich ein großer Wurf gelungen, denn ihre interessante Erzählung wird bereits in 30 Sprachen übersetzt. Das faszinierende an dieser Geschichte ist, dass sie so viel vereint. Angefangen von den wunderschönen und sehr detaillierten Naturbeschreibungen bis hin zur ungewöhnlichen Lebensgeschichte von Victoria.

Read erzählt sehr eindrucksvoll und intensiv und man konnte Victorias Einsamkeit, ihre Ängste und Sorgen sehr gut nachempfinden; auch den süßen köstlichen Geschmack der Pfirsiche habe ich so förmlich mit meiner Zunge aufnehmen können. Die Autorin nimmt sich Zeit beim Erzählen, lässt alles fließen wie in einem trägen Fluss, langsam und ruhig, dann jedoch wieder stürmisch und reißend. So wie der Gunnison River, der sich wie ein roter Faden durch die Geschichte windet.

Mit Victoria hat die Autorin eine sehr beeindruckende Protagonistin geschaffen, die ihren eigenen Weg sucht und dabei immer wieder harte Entscheidungen zu treffen hat. Natürlich immer zu sehen im Kontext des Gesellschaftsbildes der 40er Jahr in Colorado, wo Männer das sagen hatten, Indigene geächtet wurden und Menschen mit Handicap lediglich geduldet wurden, weil sie nun mal zur Familie gehörten. Somit ist diese Geschichte gleichzeitig auch ein Plädoyer für Feminismus und gegen Rassismus jeglicher Art, sowie eine Ermutigung, ja eine Hymne, beherzt und mutig seinen eigenen Weg zu gehen.

Auch wenn die Geschichte an manchen Stellen vielleicht etwas komprimierter hätte geschrieben werden können und auch hier und da durchaus vorhersehbar war, hat mich Shelley Read mit ihren Debüt überzeugt und ich erhoffe mir in der Zukunft noch einige interessante Geschichten von ihr zu lesen.

Eine bewegende, aber auch sehr tragische Geschichte!







Autorin:

Besten Dank an den „C.Bertelsmann Verlag“ für das Rezensionsexemplar.

Shelley Read lebt in fünfter Generation mit ihrer Familie mitten in den rauen Elk Mountains in Colorado. Sie ist tief verwurzelt in dieser Gegend und ihrer Natur, die auch ihren Debütroman inspiriert und geprägt hat. »So weit der Fluss uns trägt« hat weltweit für großes Aufsehen gesorgt und erscheint in über 30 Ländern.

Übersetzerin:

Wibke Kuhn, Jahrgang 1972, arbeitete nach dem Studium der Skandinavistik und Italianistik zunächst im Verlag. 2004 machte sie sich als Übersetzerin selbstständig. Sie überträgt skandinavische, englischsprachige und niederländische Romane und Sachbücher ins Deutsche (u. a. Stieg Larsson, Hendrik Groen und Nell Leyshon) und lebt in München.

Details:

C. Bertelsmann Verlag (28.06.2023) https://www.penguin.de/Buch/So-weit-der-Fluss-uns-traegt/Shelley-Read/C-Bertelsmann/e614361.rhd) ( / Hardcover mit Schutzumschlag / 358 Seiten / 24,00 Euro / ISBN: 978-3-570-10513-9

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